Ein wandelbar gemütliches Nest
Irgendwo versteckt am Waldrand in Scheffau stand es, das alte Bauernhaus, das leider seine Jahre, die es auf dem Buckel hatte, nicht mehr verleugnen konnte. An seiner Stelle entstand dort ein außergewöhnliches Haus, das trotz hoher Flexibilität in der Nutzungsgestaltung Wärme ausstrahlt, sich elegant zurückhält und einfach nur zum Lieben, Leben und Wohnen einlädt.
Als Bauherr einen Altbestand in einer wundervollen Lage in Scheffau zu besitzen, ist definitiv ein Privileg. Das Objekt von Markus R. hatte in jungen Jahren den Charme eines Bauernhauses, doch die Fassade bröckelte im Laufe einer langen Zeit. Die Experten konnten nur noch den maroden Abrisszustand feststellen. Nicht einmal ein paar alte Balken waren zu retten. Der Platz, an dem es stand, ist jedoch zu schön, um ihn einfach als Wiese brachliegen zu lassen. Also stand fest: Es wird neu gebaut. Markus R. setzte dabei auf die Kompetenz von RIEDERBAU in der Rolle des Generalunternehmers.
Architektin Alexandra Seliger war sofort von der Idee begeistert, hier auf dem herrlichen Platz – den Wald im Rücken – ein Haus zu planen. Wie in allen Vorgesprächen, die Alexandra führt, stellte sie auch Markus R. die Frage, welche Anforderungen das Haus hinsichtlich Architektur und Innenarchitektur erfüllen sollte. Er hatte tatsächlich schon eine Vorstellung der Stilrichtung und erklärt: „Wichtig war mir, dass das Haus bei seinen Bewohnern und Besuchern einen stimmigen Gesamteindruck hinterlässt. Ich wollte ein tolles, modernes Landhaus, technisch auf dem neuesten Stand und optisch mit dem gewissen Wow-Effekt, hatte aber kein klares Gesamtkonzept vor Augen. Das war der Grund, warum ich mir für alle Bauphasen – vom Rohbau bis zur Inneneinrichtung und Gestaltung der Außenanlagen – professionelle Unterstützung geholt habe.“
Die Architektin und der Bauherr jonglierten mit den ersten Möglichkeiten der Gestaltung der Kubatur und kamen selbstverständlich auch zur Frage der Nutzung, deren Antwort stets elementar entscheidend für alle weiteren Überlegungen ist. Markus R. gefiel die Vorstellung, dieses Haus für eine Fremdvermietung planen zu lassen, sehr gut. Maximal sechs Personen sollten Platz finden können und in einer gemeinsamen Wohnküche samt angrenzender Terrasse eine gute Zeit beim Kochen, Essen oder einfach nur beim gemütlichen Zusammensitzen verbringen. Die Innenarchitektur musste also flexibel – wahlweise für eine Fremdvermietung oder als Einfamilienhaus – gestaltet werden.
EIN BLICK, EIN GEDANKE, EINE KONKRETE INSPIRATION
Alexandra Seliger legt in der Planung besonderes Augenmerk darauf, dass das jeweilige Objekt mit der Umgebung harmoniert und gleichzeitig mit Details heraussticht. Um wertvolle Inspiration für ihre Entwürfe zu sammeln, schaut sie sich die Gegebenhei - ten direkt vor Ort an, lässt den Lichteinfall auf sich wirken und saugt die Kraft der Landschaft und Natur förmlich für ihre Ideen auf. Mit diesen ersten Eindrücken ging die erfahrene Architektin schließlich an die Planung. Sie entwarf ein Haus, das mit dem hinteren Kellerteil sozusagen im Hang sitzt. Das Erdgeschoss mit der angegliederten Terrasse verläuft auf diese Weise ebenerdig mit dem Hang nach vorne. Gerade bei etwas ausgefalleneren Konzepten können sich die Bauherren einige Details auf den klassischen Plänen nur vage vorstellen. Dank der integralen Planung mit der Software Building Information Modeling kann ein Haus noch vor dem Baustart mit einer VR-Brille besichtigt werden. „Als Bauherr hatte ich selbst die meisten Änderungswünsche zu verantworten, das ist mir bewusst. Wenn man aber kein Profi in Sachen Bau ist, hat man oft Schwierigkeiten, sich die fertige Wohnumgebung vorzustellen, ohne dass die ersten Wände stehen. In der Planung wurde ein digitales 3D-Modell des Hauses eingesetzt, mit dem man Änderungen schnell visualisieren und danach auch die daraus resultierenden Aufwände abschätzen konnte. In der Bauphase hat die Bauleitung bei kurzfristigen Änderungen vor Ort nicht nur technisches Know-how und Organisationsgeschick, sondern auch Nachsicht und Verständnis bewiesen, wenn ich mich wieder einmal umentschieden habe“, so Markus R. Die Planung umfasste neben der Architektur auch die Innenarchitektur und das grundlegende Interior Design wie beispielsweise das eigens designte Geländer samt Handlauf oder die Bäder. Während der Bauphase ergab sich für Markus R. schließlich die Gelegenheit, das Haus als Einfamilienhauslösung zu vermieten. Die künftigen Bewohner bekamen so auch die Möglichkeit, noch eigene Wünsche einfließen zu lassen.
DAS OUTDOOR-KONZEPT
Ein sicherlich markanter Fixpunkt im stimmigen Architekturkonzept ist der Arkadengang, der den Bereich des Hauseingangs säumt und im weiteren Verlauf eine Einheit mit der Terrasse bildet. Neben dem optischen Effekt hat der Gang gleichzeitig eine statische Funktion. Die generelle Außenwirkung fügt sich optimal in die gegebene Landschaftsstruktur ein. Das Haus ist ein Statement – es ist da, doch es ist durch seine leichte Architektur ein schönes Accessoire für die Umgebung, in der es steht. Große Fensterflächen bringen die Natur von außen nach innen, ohne dass irgendjemand in das Haus sehen kann. Hier lässt es sich völlig ungestört und unbeobachtet leben. Die großzügige Terrassensituation inklusive angrenzender Pergola ist einfach nur traumhaft schön und lässt Urlaubsgefühle im eigenen Zuhause aufleben.
Die Architektin und der Bauleiter haben ein Haus geschaffen, bei dem neben der Raumaufteilung und der technischen Ausstattung der Gesamteindruck stimmig ist. Von den ausgewählten Materia - lien über die Farben bis hin zur Beleuchtung wurde ein Objekt aus einem Guss errichtet – und nicht ein Stückwerk voller Widersprüche.“ - Markus R.
DAS INDOOR-KONZEPT
Mit dem Auto zu Hause in der Garage angekommen, gelangt man über das Skidepot in die Garderobe und von hier aus wiederum in den Windfang des Hauses. Auf gleicher Ebene befinden sich ein Gästezimmer samt Bad, der Technikraum sowie ein Abstellraum. Vom Windfang aus führt eine großzügige Stiege mit dem von RIEDERBAU selbst entworfenen Designgeländer in das Erdgeschoss. Alle Zimmer sind perfekt auf die jeweils beste Ausblicksituation in die Natur oder den Sternenhimmel ausgerichtet. Alexandra hat gemeinsam mit dem Bauleiter ein Refugium der Extraklasse geschaffen, das die Natur wie selbstverständlich ins Innere des Hauses holt. Im Ess- und Wohnbereich sorgt eine in Altholz eingefasste Glastür für den absoluten Wow-Effekt. Durchdacht geht es vom Wohnzimmer ins angrenzende Fernsehzimmer, das durch eine in die Wand integrierte, fast unauffällige weiße Schiebetüre vom Wohnbereich abgegrenzt ist. Auf dieser Ebene wurde noch ein praktischer Waschraum angesiedelt, der von den derzeitigen Mietern als Büro verwendet wird. Über die anmutige Designtreppe gelangt man ins obere Stockwerk, wo sich der private Bereich der Eltern wie auch der Kinder befindet. Jedes der Zimmer verfügt über ein eigenes, angrenzen - des Bad, was allen Bewohnern ein hohes Maß an Privatsphäre bietet. Doch das absolute Highlight ist ein Master-Bedroom, sprich das Elternschlafzimmer. Öffnet man die Tür, gelangt man erst einmal in einen geräumigen Ankleidebereich, von dem aus rechts eine Tür ins Badezimmer führt. Über die linke Tür gelangt man in den optimal konzipierten Schlafbereich. So erhält das Schlafzimmer noch ein bisschen mehr Privatsphäre. Was sich jedoch direkt im Schlafzimmer verbirgt, ist der absolute Wahnsinn. In einem kleinen, verglasten Wintergarten mit angrenzen - dem Balkon können die Eltern am Abend ganz für sich alleine in den Sternenhimmel blicken oder die Rehe beobachten. Und das Ganze ist selbstverständlich nicht einsehbar. Man ist eins mit der Natur und sich selbst.